Cheekyless – Part IIII


Ein Blumenmeer segnet meinen Zimmertisch! Ich hab nicht nur den wunderbarsten Ehemann, die allerbesten Freunde und Familie, nein ich habe ein TOLLES LEBEN… und ich bin immernoch high! 🙂

Sogar die holländische „gib mir Futter“ Frau staunt nicht schlecht, redet aber partout kein Holländisch mit mir! Wahrscheinlich denkt sie, ich bin so High, dass ich sogar schon holländisch kann… not! 😛

Noch am gleichen Tag der OP bekomme ich Besuch von beiden Operateuren… Operatoren? Metzgern! 🙂 Beide meinen, so einen Cheeky noch nie gesehen zu haben. Ist das jetzt gut oder schlecht? Ist Cheeky ein Problemkind und keiner will es adoptieren, oder ist er Handzahm, beisst nicht und everybody’s Darling? Die Op lief gut, keine Komplikationen (puuuhh). Der Grund warum es länger ging, waren die Schnellschnitte von Cheeky und den beiden Lymphknoten im Hals. Jawohl die wurden vorsichtshalber gleich mit entfernt. Ey, die wollte ich eigentlich behalten, aber ok, hab ja noch ein paar davon. Die Schnellschnitte zeigten keine Gefahr. (puuuhh zum Zweiten!) Ich behalte meine Hoffnung und denke immer noch, jetzt ist alles vorbei! Nur meine Karl Dall Lippe… Ach herrjeee.. Wieso muss ich meinen kompletten Körper eigentlich immer benamsen wie Haustiere?! Cheeky, Karl Dall Lippe und wusstet ihr, dass meine kleinen Zehen Tick und Tack heissen? Mein grosser Zeh auf der rechten Seite heisst Trick, da er auf Grund eines Pole Tricks kaputt ist. Sehr wichtig zu wissen, interessiert keinen, musste aber gesagt sein! Und wer zum Henker nennt sein Haustier Karl Dall?

Zurück zum Thema, mein Verband ums Gesicht hält nicht, ich seh aus wie ein Turbanese mit Abflugohrläppchen! Gott Sei Dank wird der neu gemacht. (Man achte ich auf mein Ohrläppchen auf dem ersten Bild! Sieht aus, als würde mein Halszäpfchen durch den freien Durchgang der Lymphknoten versuchen abzuhauen, wer weiss wen sie als nächstes nehmen! Rette sich wer kann!)

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Geschwollen, gelähmt und die Zunge nicht rausstrecken könnend, hau ich mir ohne Rücksicht auf Verluste mein heiss geliebtes Zungenpiercing wieder rein. Man stelle sich das so vor: Zungenspitze knapp über den Karl Dall Lippen, Mund ca. 1,5 cm geöffnet, weiter ging ja nicht, Nägel halten das Piercing, Sabber läuft (sorry für die Bilder im Kopf!), Kügelchen flutscht weg und alles wieder von Vorne! Aber es war drin!!

Es ist Tag 1 nach der OP:

Ich bekomme Besuch und freu mich riesig, was man an meiner Unterlippe leider nicht erkennen kann. Die ist nämlich auf der rechten Seite gelähmt und lässt sich nicht mehr runterziehen. 2 Freundespärchen kommen mich besuchen und natürlich der Ehemann! Sie schieben mich im Rollstuhl zum 4. König an den Rhein. (Mit Handtäschchen, auch Drainage genannt). Ich bin vom Ganzen Morphin immer noch high… like that shit 😉 … bemerke aber nach einer guten Stunde, dass ich nicht mehr mag und werde wieder zurück in mein Zimmer/Bett geschoben. Die Besuchszeit ist rum und so darf meine Freundin (sorry mi liebs!) nicht mehr zu mir! Ich habe ein mega schlechtes Gewissen, alle „allein“ zu lassen, aber kann ja nichts dafür. 🙁

Tag 2 nach der OP (Samstag):

Eigentlich hätte heute meine Drainage entfernt werden sollen, damit ich am Sonntag nach Hause kann. Denkste! Meine Wundheilung denkt, nö-ö! VUPM: Very Unimpressed Piece of Meat! Viele Ärzte, Assistenten und Krankenschwestern kommen immer wieder vorbei, eigentlich fühl ich mich total wohl im Unispital! Es wird gekocht, auf Knopfdruck kommt immer jemand vorbei, sie geben dir Drogen (nur Novalgin und Morphin keine Sorge) und man hat ein Zimmergspändli zum quatschen! Ja, trotz Leichenstarre-von-der-Lippe kann ich quatschen. 😉

Tag 3 nach der OP:

Mein Mann besucht mich, trotz weitem Weg und unendlich viel Arbeit, jeden Tag. Heute sogar mit seinem Kollegen. Wir gehen in den Garten, wo ich krampfhaft versuche, dem Teufel zu meiner Rechten zu widerstehen: „Komm schon, nur eine Zigarette, kann dich ja nicht gleich umbringen!“ Ich widerstehe zum Teil und ziehe 2x an der Fluppe des Ehemanns. Am Abend ist das dann endlich soweit, meine Drainage darf raus! Tat wirklich null weh! Ich fühl mich total befreit, denn schlafen mit Schlauch im Hals, wenn man ein riesen „Heutierli“ ist, bringt so seine Gefahren mit sich.

Tag 4 nach der OP (Montag):

Ich kann nach Hause!!! Juhuuuuu

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Miiiiiiiips (unsere Hausdiva genannt Katze, aka Motz, manchmal auch Miss, richtiger Name Syrah… JA wie der Wein!) Ich bin Zuhauuuuuseeee!!! Katze flüchtet! 😀

Am 04.08.17 muss ich zum Fädenziehen, dann sollten wir erfahren was ich habe. Für mich beginnt die schlimmste Zeit, nur weiss ich das noch nicht! Nicht nur wegen der Warterei auf das Ergebnis, sondern auch wegen den Schmerzen die Zuhause auf mich warten!

Ich war geschlagene 2 Wochen krankgeschrieben. Kein Sport für mindestens 4 weitere Wochen! Abwarten, am 05. werde ich mich definitiv „teilweise Arbeitsunfähig“ schreiben lassen!

Die Tage bis dahin waren hart. Ich schlief praktisch 24/7 und hatte Schmerzen. Im Vergleich zum Poleschmerz aber Peanuts! 😉 Nur Aufstehen ging nicht wirklich! Für mein ADHS geplagtes Wesen, eine riesen Tortur!

Alles hat ein Ende nur die Wurst hat 2…. *sing* Es ist der 04. 08. wir gehen zum Fäden ziehen…

Wieder ein Holländer der stur Deutsch redet! Langsam zweifle ich echt an meinen Sprachkünsten. Er zieht die Fäden, schaut sich alles an, meint es sieht super aus. Ergebnis? Was war Cheeky? „Oh, das können wir leider noch nicht sagen!“ Cheeky stellt sich etwas stur! Getestet auf Krebs, sagt er „jaja, bin ich!“ getestet auf Ohrspeicheldrüsenkrebs sagt er „nö-ö!“ Wir machen jetzt so Farbschichttests, die dauern einige Tage, in einer Woche wissen wir mehr. Nun bekommt mein Cheeky doch tatsächlich noch eine Farbtherapie verschrieben… ich mach was falsch… 😉

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6 Antworten zu “Cheekyless – Part IIII”

    • Liebe Virginia
      Danke der Nachfrage, mir geht es super! 🙂 Ich komme dem Ganzen langsam auf die Schliche und kann schon jetzt von mir behaupten gesund zu sein. Mehr im nächsten Blog.
      Liebs Griessli
      Jenny

  1. Uhhhhh Jenny ich würd mi so freue, wenn bi Cheekyless – Part IV schöni positivi Sache würde stoh. Ich muess scho sage, nit jede Mensch wär in der Lag so öbbis schriebe. Du bisch stark. Mutz Andrés

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